Open Livestock
Open Livestock in der Landwirtschaft – Moderne Geflügelhaltung aus der biologischen Perspektive des Huhns
PROJEKTBESCHREIBUNG
Das Projekt Open Livestock betrachtet die moderne Legehennenhaltung aus einem integrativen Blickwinkel, der die Biologie der Tiere, das gesellschaftliche Interesse an Tierwohl und die Nachhaltigkeit der Produktionspraxis vereinen soll. Drei Schwerpunkte werden bearbeitet: 1. Welche Faktoren führen zu einer Anpassung der Umwelt an die biologischen Eigenschaften der Hennen, 2. Wie kann die derzeitige Technik im Sinne der Tiere und Produzenten weiterentwickelt und nachhaltig in der Praxis etabliert werden und 3. Auf welchem Wege gelingt die sachliche Information und Kommunikation mit der Öffentlichkeit – kurz um: wie sieht die Legehennenhaltung im Jahr 2030 aus?
Aus biologischer Sicht werden verschiedene Stellschrauben bearbeitet, wie z.B. eine morphologisch angepasste Sitzstange, die gleichzeitig das Risiko für Kloakenkannibalismus reduziert, indem sie den Tieren eine Sitzrichtung vorgibt. Ebenso werden vertikale Strukturelemente in stark frequentierten Bereichen wie den Futterketten getestet und deren Auswirkungen auf das Tierverhalten analysiert. Einer der größten Unterschiede zum Menschen ist das Sehsystem der Hühner, das mit zusätzlichen UV-Rezeptoren, und weniger Dämmerungs-sensiblen Stäbchen ausgestattet ist und dessen fokussierte Sehbereiche festgelegt sind. Aus den Augen des Huhns betrachtet, werden sozial sensible Stallregionen innovativ beleuchtet, um der Ethologie und allgemeinen Biologie der Tiere entgegen zu kommen. Der integrative Ansatz geht über die Tierebene hinaus und achtet auch auf die Arbeitssicherheit, in dem neue Lüftungskonzepte staubbelastete Luft auf den tierischen Kot leiten sollen. Auf der feuchten Oberfläche werden Partikel und Bioaerosole physikalisch gebunden.
Die über das Welfare Quality® Assessment Protokoll, sowie das M-Tool® objektiv und quantitativ erfassten Daten werden genutzt, um die tatsächlichen Bedürfnisse und förderlichen Maßnahmen zu konkretisieren und vor allem aktiv und transparent im Sinne von Open Science, hier besser Open Livestock, zu kommunizieren.