Huhn³
Entwicklung von Hühnerrassen mit balancierten Lege-, Mast- und Tierwohleigenschaften
PROJEKTBESCHREIBUNG
Das Töten männlicher Eintagsküken aus Legehennenlinien ist eine gesellschaftlich und ethisch scharf diskutierte Praxis, die seit 2022 gesetzlich verboten ist. Verschiedene Lösungsansätze werden verfolgt, neben der in-ovo-Geschlechtsbestimmung setzt insbesondere die wachsende Biobranche auf sogenannte Zweinutzungshühner. Unter den Reinzuchten, die als genetische Population auch Grundlage für eine weitere Generation sein können, gibt es nur wenige vielversprechende Kandidatenrassen. Darunter sind englische Ixworth zu finden, welche als Modellgenetik im Projekt eingesetzt werden. Tierindividuell wird die Rasse nicht nur auf Mast- bzw. Legeleistung hin geprüft, sondern auch selektiert. Ein bisher noch nicht existierendes Zuchtschema soll erstellt werden, dass den in Zweinutzungshühnern erwünschten Geschlechtsdimorphismus mit großen Masthähnen und leistungsstarken Legehennen im Fokus hat. Darüber hinaus soll tierindividuell die Nutzung des Auslaufs erfasst werden, ebenso wie weitere Tierwohlparameter. Dies dient dazu die Eignung der Genetik für die Praxis abzuschätzen. Um Haltungsverfahren ebenso wie Verhalten und Tierwohl anpassen und einschätzen zu können, legt der Praktiker großen Wert auf Management Guides, die zusammen mit den Tieren zum Gelingen der landwirtschaftlichen Urproduktion mit Geflügel beitragen. Um diese Tiere in die landwirtschaftliche Praxis zu bringen, erfordert es jedoch mehr. Der Praktiker ist auf ein abgestimmtes Futtermanagement angewiesen, da dieses einen erheblichen Einfluss auf den ökonomischen Wert einer Produktionsgenetik besitzt. Ziel des Projektes ist es, diese Teilaspekte systematisch aufzuarbeiten und damit das Zweinutzungshuhn in seiner Diversität und effizienten Lebensmittelproduktion auf eine solide und nachhaltige Basis zu stellen. Dabei wird zwar exemplarisch an der ausgewählten Genetik gearbeitet, übergeordnetes Ziel ist es jedoch grundlegende Prinzipien in Bezug auf balancierte Zucht und Fütterung, sowie praxisnahe Einsatzmöglichkeiten für Zweinutzungshühner zu generieren.
© S.Becker
Projektförderer
© Land NRW
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