EFFilage
Nachweis mikrobieller Interaktionen in Silagen mit Methoden der Multi-Sensor-Thechnologie, Molekular-Mikrobiologie und der Opimale-Kontroll-Theorie.
PROJEKTBESCHREIBUNG
Die Auswirkungen des Klimawandels führen zu stärkeren Ertragsschwankungen bei Grünlandaufwuchs und Feldfutterpflanzen. Deshalb gewinnt eine zuverlässige und verlustarme Futterkonservierung für Landwirte zunehmend an Bedeutung, um die langfristige Nutzung heimischer Futterpflanzen zu ermöglichen und den Futterzukauf zu reduzieren. Die praxisübliche Methode der Konservierung für die Ernteprodukte mit hohem Feuchtegehalt stellt die Silierung dar. Bei der Silierung wird das erntefrische oder angewelkte Erntegut gehäckselt, verdichtet und zur mikrobiellen Fermentation luftdicht gelagert.
Der mikrobielle Besatz des Erntegutes ist sehr unterschiedlich und wird von vielen Faktoren beeinflusst. Für eine erfolgreiche Silierung mit minimalen Energie- und Nährstoffverlusten werden Milchsäurebakterien benötigt, die durch Milch- und Essigsäure-Bildung zu einer schnellen pH- Absenkung im Siliergut führen. Eine schnelle pH-Absenkung hemmt andere, unerwünschte Mikroorganismen und führt zu einer guten Lagerfähigkeit des Substrates. Es besteht großer Forschungsbedarf, um zu klären, ob und durch welche Mikroorganismenzugabe (sog. „biologischen Additive“) die Fermentation sicherer und verlustärmer gesteuert werden kann.
Das Feld der möglichen biologischen Additive ist bisher erst zu einem Teil erforscht und Tests mit natürlich fermentierender Silage sind zeit- und arbeitsintensiv. Deswegen ist ein Ziel des DFG-geförderten Projekts EFFilage, eine schnelle und verlässliche Methode – basierend auf Echtzeit-Messungen von chemischen Parametern – zu etablieren, um einfacher die Wirksamkeit der Mikroorganismen im Silierverlauf bestimmen zu können.
Ein weiteres Projektziel besteht in der Charakterisierung der Wechselwirkungen verschiedener Additive, Mischkulturen und Vorbehandlungsmethoden.
Das Projekt EFFilage wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften durchgeführt (Arbeitsgruppe „Lebensmittelmikrobiologie und -hygiene“ unter der Leitung von Prof. Dr. A. Lipski). Durch die Zusammenarbeit können molekularbiologische Methoden, moderne Multisensor-Technologien sowie „optimal control“-Modellierungen eingesetzt werden. Hierdurch werden die Effizienz verschiedener Additive bewertet, eine Verbesserung der Fermentation erreicht und ein schneller Verderb nach Siloöffnung vermieden.
Projektgruppe
Prof. Dr. W. Büscher (Projektleitung)
M. Sc. Biologie Kristin Rang (Projektbearbeitung)
Projektpartner
Prof. Dr. André Lipski (Institut für Ernährung und Lebensmittelwissenschaften)
PROJEKTFÖRDERUNG
gefördert durch Deutsche Forschungsgemeinschaft, Förderkennzeichen BU 1235/14-1; DFG Projektnummer: 514571158